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Die Welt im Zollwahn – Mancur Olson – Research Fellowship

Die EU erhebt Zölle auf E-Autos aus China. Der kommende US-Präsident Donald Trump kündigte im Wahlkampf Zölle auf europäische Autos an. Die EU erhebt Klimaschutzzölle für Waren aus dem Rest der Welt. China kündigt Zölle für französischen Weinbrand an. Kurz: die Welt befindet sich in einer neuen Interventionsspirale. Zölle werden mit Zöllen beantwortet. Das ist keine gute Entwicklung…

ANSICHT

Photo: Diana Picchiottino from Unsplash (CC 0)

Was uns bewegt

Die EU erhebt Zölle auf E-Autos aus China. Der kommende US-Präsident Donald Trump kündigte im Wahlkampf Zölle auf europäische Autos an. Die EU erhebt Klimaschutzzölle für Waren aus dem Rest der Welt. China kündigt Zölle für französischen Weinbrand an. Kurz: die Welt befindet sich in einer neuen Interventionsspirale. Zölle werden mit Zöllen beantwortet. Das ist keine gute Entwicklung. Denn die Globalisierung konnte in den vergangenen Jahrzehnten nur durch den Abbau von Zöllen und anderen Handelshemmnissen ihre große Wirkung für den Wohlstand überall auf der Welt entfalten. Die Datenlage ist erdrückend eindeutig. Die pro Kopf-Einkommen sind überall auf der Welt gestiegen, insbesondere in den so genannten Schwellenländern. Die Kindersterblichkeit, das Bildungsniveau, das Gesundheitsniveau und die Lebenserwartung haben sich ebenfalls verbessert. Alle Wohlstandsparameter zeigen nach oben.  

Eigentlich spricht alles dafür die Liberalisierung des Welthandels nicht aufzuhalten oder zurückzudrehen, sondern auf diesem Weg weiterzugehen. Doch die Gegner des Freihandels kommen von links und rechts. Es geht ihnen nicht darum, dass jeder Mensch Zugang zu preiswerten Lebensmitteln, Autos oder Medikamenten bekommt, sondern es geht ihnen um Abschottung. Sie wollen ihre Industrie, ihre Landwirtschaft und ihre Arbeitsplätze schützen. Als wenn die Industrie, die Landwirtschaft und die Arbeitsplätze den Politikern gehören würde. Wer schützt eigentlich die Hungernden, die Geringverdiener, die auf preiswerte Autos angewiesen sind, um zur Arbeit zu kommen? Wer schützt eigentlich die 5-köpfige Familie, die im Sommer preiswert in den Urlaub fliegen will? All diejenigen schützt in der Welt der Abschottung und des Protektionismus niemand. 

AUSBLICK

Was uns interessiert

Der amerikanische Ökonom Mancur Olson hat bereits 1985 mit seinem Buch „Aufstieg und Niedergang von Nationen“ („The Rise and Decline of Nations“) seine Theorie des kollektiven Handels auf Länder und Staaten übertragen. Dabei hat er die Entwicklung von Staaten nach dem 2. Weltkrieg untersucht und die dargestellt, dass Japan und Deutschland sich nicht nur deshalb besser als andere Länder entwickelt hätten, weil dort ein großer Wiederaufbau notwendig war und deshalb ein Nachholbedarf vorhanden war. Dies würde als Begründung alleine nicht ausreichen, da auch andere vergleichbare westliche Staaten in der Nachkriegszeit wie Frankreich und Großbritannien zerstört waren. Seine These war, dass dies wesentlich am Zurückdrängen von einflussreichen Interessengruppen lag. Sie konnten Entscheidungsprozesse nicht durch ihre Partikularinteressen aufhalten. Heute ist das leider wieder anders und gleichzeitig der Grund, wieso wir an Bürokratie ersticken. Was hilft? Allgemeine, abstrakte Regel, die für alle gleich sind. Also, weniger Einzelfallgerechtigkeit und insgesamt weniger Regelungen (Gesetze).

Heimat der Freiheit

Neuigkeiten von uns

Wir haben unser Research Fellowship neu strukturiert und professioneller gestaltet. Unser Anliegen ist es, Nachwuchsakademiker noch stärker zu einer Gemeinschaft zusammenzubinden. Deshalb haben wir jetzt in Berlin vor Ort ein richtiges viertägiges Bootcamp für die Fellows entwickelt. Bewerbungen für die „Winter-Kohorte“ können bis zum 30. November eingereicht werden.