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Neuer Kollege Marius Drozdzewski – Akte Atomausstieg

Es gibt sie noch, die investigativen Journalisten, die hart an einer Story dranbleiben und damit Skandale aufdecken. Daniel Gräber ist so einer. Der Cicero-Journalist wollte 2022 den politischen Vorgängen um die Energiekrise in Deutschland nachgehen. Bekanntlich führte der russische Angriffskrieg auf die Ukraine zum Stopp der Gaslieferungen aus Russland nach Deutschland. Gleichzeitig wollte die Regierung die drei verbliebenen Kernkraftwerke zum 31. Dezember 2022 wie geplant abschalten…

ANSICHT

Was uns bewegt

Es gibt sie noch, die investigativen Journalisten, die hart an einer Story dranbleiben und damit Skandale aufdecken. Daniel Gräber ist so einer. Der Cicero-Journalist wollte 2022 den politischen Vorgängen um die Energiekrise in Deutschland nachgehen. Bekanntlich führte der russische Angriffskrieg auf die Ukraine zum Stopp der Gaslieferungen aus Russland nach Deutschland. Gleichzeitig wollte die Regierung die drei verbliebenen Kernkraftwerke zum 31. Dezember 2022 wie geplant abschalten. Wirtschaftsminister Robert Habeck versprach im Februar 2022, den Atomausstieg unideologisch zu prüfen. Bei Daniel Gräber weckte dieses Versprechen den Journalisteninstinkt. Stimmte das? Er beantragte Akteneinsicht nach dem Umweltinformationsgesetz. Nach einer erfolgreichen Klage am Berliner Verwaltungsgericht musste das Bundeswirtschaftsministerium die Akten im Februar 2024 herausrücken.
Schon das war eine journalistische Meisterleistung. Anschließend kam es sogar zu einem Parlamentarischen Untersuchungsausschuss. Jetzt hat Gräber dazu ein bemerkenswertes Buch geschrieben: Akte Atomausstieg – Das Ende der Kernkraft und das Scheitern der Energiewende. Es ist ein Buch über die Transformation unserer Energiewirtschaft, die im wahrsten Sinne des Wortes auf Links gedreht wird. Ein langer Kampf gegen die Atomkraft, der bereits in den 1970er Jahren begann, und der mit dem Abschalten der letzten Atommeiler Ende 2022 seinen Abschluss finden sollte. Alles wurde dafür getan, dass trotz Energiemangel und drohenden Stromengpässen im Winter 2023 der Atomausstieg dennoch besiegelt war. Zwar wurden die drei verbliebenen Reaktoren noch bis zum 15. April 2023 verlängert, aber dann war endgültig Schluss. Gräber beschreibt sehr schön, wie Jürgen Trittin diesen Tag vor dem Brandenburger Tor feierte, als Greenpeace einen aufblasbaren Tyrannosaurus mit einem Schwert erstach auf dem Stand: „Deutsche Atomkraft – Besiegt am 15. April 2023!“
Eigentlich ist das Buch ein Beleg für die Wirksamkeit kleiner Gruppe bei der Durchsetzung ihrer Interessen. Es ist fast schon der Beweis für die Theorie des amerikanischen Ökonomen Mancur Olson (1932-1998), der zeitlebens über kollektives Handeln geforscht hat. Kleine Gruppen können oft viel effektiver gemeinsame Ziele erreichen als große Gruppen – hier den Atomausstieg.
Gleichzeitig ist das Buch aber auch eine Mahnung an alle Beobachter, Steuerzahler und Stromkunden, dass es keinen Free Lunch gibt. Die Energiewende ist teuer. Ihre schlimmsten Folgen müssen durch Subventionen gemildert werden und der Wohlstandsverlust ist enorm. Nicht nur für die privaten Haushalte, sondern auch für die Industrie. Deutschland hat international mit die höchsten Industriestrompreise. Seit 2018 erlebt Deutschland daher einen Rückgang der energieintensiven Industrie um ein Fünftel. Wohlstand ist keine Garantie. Daher schließt Gräber sein Buch auch mit dem Vergleich mit Mao Zedongs „Großem Sprung nach vorn“ als Synonym für die wirtschaftliche Zerstörungskraft gescheiterten Größenwahns.

Heimat der Freiheit

Neuigkeiten von uns

In unserem Kommunikationsteam gibt es einen Neuzugang! Marius Drozdzewski ist uns schon seit den frühen Zeiten von Prometheus verbunden und gehört seit Jahren zum Inventar der Heimat der Freiheit. Ab April wird diese Zugehörigkeit auch durch einen Arbeitsvertrag in offizielle Bahnen gelenkt. Wir freuen uns sehr darauf, mit ihm zusammen die Arbeit von Prometheus weiterzuentwickeln!
Marius hat Philosophie studiert, lebt für gute Ideen und seit knapp sieben Jahren in Berlin. Fast ebenso lange hat er im Bundestag für Otto Fricke gearbeitet und ihn zuletzt als wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Sparen für Deutschland unterstützt. Jetzt will er als Head of Strategy & Communication bei Prometheus dazu beitragen, dass die tollen freiheitlichen Ideen aus der Prometheus-Community möglichst viele Menschen erreichen – besonders diejenigen, die mit Liberalismus bisher wenig anfangen konnten.
Nach dem Abi verschlug es ihn für ein Jahr zur UNESCO-Kommission in die Mongolei. Im Anschluss hat Marius erst Mathematik und Philosophie im Bachelor und dann Philosophie im Master an der Humboldt-Universität Berlin studiert, mit einem kurzen Zwischenstopp in Oxford. Gerade bereitet er seine Promotion über die modernen Anti-Liberalen vor. Neben Philosophie und liberalen Ideen ist er für jede Fotografie-Ausstellung, viele Theaterstücke und häufige Kinobesuche zu gewinnen.